Ist Giftsumach giftig für Haustiere wie Hund und Katze?

Die einzige Dokumentation über Tiere, welche in Zusammenhang mit Giftsumach gestorben sind, beschreibt von verendeten Wildhasen in deren Mägen man zufällig Rinde von Giftsumach gefunden hatte. Giftsumach ist nicht die übliche Nahrungsquelle für Wildhasen und man vermutet dass aufgrund des strengen Winters und der Nahrungsknappheit, die Wildhasen aus purer Verzweiflung am giftigen Stamm genagt hatten.

Belege über tödliche Unfälle von Haustieren wie Katzen oder Hunde gibt es in der Literatur keine. Das kann daran liegen, dass der plötzliche Tod eines Haustieres selten intensiv nachuntersucht wird oder dass die Tiere einfach ihrem Instinkt folgen und derart giftige Pflanzen nicht in großem Mengen verzehren.

Was den bloßen Kontakt mit der Pflanze betrifft, sind Hund und Katze durch ihr Fell bestens geschützt. Nur an den wenigen fellfreien Bauchregionen und im Gesicht könnte der Kontakt mit Giftsumach eine allergische Reaktion hervorrufen

Beim Gesicht könnte ich mir vorstellen, dass die Tiere instinktiv durch ihren extrem feinen Riechsinn nach einem ersten Beschnuppern sich wieder von der unangenehmen Giftpflanze fernhalten werden.

Was die Bauchregion betrifft, gehe ich mal davon aus, das Hund oder Katze bei weitem nicht so wehleidig wie wir Menschen sind und das bei einer eventuellem Ausschlag die Tiere das einfach aussitzen und weiter geht's.

Nacktkatzen und Nackthunde sind hierbei sicherlich ein Sonderfall. Bei den Nacktkatzen spielen nur drei Rassen eine Rolle. Wobei die Rassen Sphynx und Peterbald immerhin einen ganz leichten Fellflaum besitzen, nur die Kohona-Katzen sind die einzigen völlig nackten Katzenrassen. Diese Tiere sind so selten, dass ihre Besitzer ganz bestimmt immer ein Auge auf sie haben werden.
Ich denke keine Katzenhalter, lässt seine seltene Nacktkatze unbeobachtet durch unbekanntes Dickicht stromern.

Bei den Nackthunden sind folgende Rassen relevant. Der Mexikanische Nackthund (Xoloitzcuintle), der Peruanische Nackthund und der Chinesischer Schopfhund. Die Besonderheit bei diesen Hunden ist, das die Rassen alle schon sehr alt sind. Das zeigt doch, dass im Laufe der Evolution die Nacktheit sich nicht als Nachteil herausgestellt hat (z.B. geringe Anfälligkeit für Parasiten).
Besonders die Rasse Xoloitzcuintle existiert schon seit ca. 3500 Jahren. Trotz ihrer Nacktheit sind diese Hunde sehr robust. Ihre Haut ist sehr dick und widerstandsfähig.

In Zusammenhang mit Nacktkatzen und Nackthunden gibt es keinerlei Aufzeichnungen, die eine allergische Reaktion auf Giftsumach (Gifteiche, Giftefeu) dokumentieren.

Wildhase, Hund & Katze
Wildhase, Katze & Hund

Wenn freilaufende Haustiere wie Hund und Katze in Kontakt mit Giftsumach kommen wird es eher gefährlich für den Menschen, denn der Tierhalter weiß oft nicht genau, wo sein Tier so rumstromert.
Das am Fell anhaftende Urushiol kann auch mehrere Tage später noch seine Wirkung entfalten und dann für einen unerwarteten Ausschlag sorgen.
Nach dem Streicheln des kontaminierten Fells hat man den Wirkstoff auf der Hand und irgendwann später dann auch im Gesicht. Diese Art von Kontakt mit Giftsumach ist in Nordamerika weit verbreitet.

Oft kommen Tierhalter mit hochrotem Gesicht zum Arzt die felsenfest behaupten, nie in Kontakt mit irgendeiner Pflanze gekommen zu sein. Der Arzt hat aufgrund seiner Erfahrung dafür nur ein müdes Lächeln übrig.

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