Giftsumach Ausbreitung Europa

Ausbreitung von Giftsumach in Europa

Der Giftsumach (Gifteiche, Giftefeu) ist in Europa nicht heimisch. Er kommt ursprünglich aus Nordamerika und hat sich dort in den letzten Jahren sehr stark ausgebreitet. Die Pflanze ist zu einem nationalen Problemfall geworden, da sie schon bei leichter Berührung starke Ausschläge bei einem Großteil der Bevölkerung verursacht.

Mit Ausnahme bei Hautärzten und Hautsalbenherstellern ist die Pflanze in den U.S.A mittlerweile für einen volkswirtschaftlichen Schaden verantwortlich, der nicht mehr ignoriert werden kann. Man versucht massiv mit Aufklärungskampagnen und Landschaftspflegemaßnahmen dagegen anzukämpfen. Die Ausbreitung der Pflanze findet an manchen Stellen teilweiße so massiv statt, das man hier von einer echten Gefährdung der Nordamerikanischen Flora spricht.

In Europa sind wir von diesem Szenario noch weit entfernt. Es gibt nur vereinzelte Vorkommen von Giftsumach aber durch die Globalisierung kann und wird es in Zukunft leichter werden auch hier Fuß zu fassen. Die Wachstumsbedingungen sind in Europa optimal, die hohe Bevölkerungsdichte und deren Lifestyle mit zahlreichen Outdooraktivitäten wird die Ausbreitung der Pflanze weiter fördern.
Wie in Europa die Pflanze langsam Fuß fassen könnte, möchte ich im folgenden Artikel kurz erläutern.

Verbreitung durch Vögel

Die Ausbreitung der Pflanze durch Vögel findet ganz einfach statt. Einige Vögel fressen die weißen Beeren. Nur das Fruchtfleisch ist dabei für die Tiere genießbar und der Kern (Samen) wird auf normalem Weg wieder ausgeschieden. Der Kern ist im Aufbau so robust, das er durch den Verdauungsvorgang nicht beschädigt wird und so später die Möglichkeit hat, durch natürliche Witterungseinflüsse zum Keimen zu kommen. Sehr gut erkennt man die Verbreitung von Giftsumach durch Vögel, wenn die Pflanze am Straßenrand wächst.
Wie die Pflanze, dort hinkommt erschließt sich erst bei näherer Betrachtung. Ein Botanischer Garten in Flugentfernung und Strom- oder Telefonleitungen auf denen die Vögel sich zur Rast niedersetzten sind der Grund.
Der Samen fällt durch den Verdauungsvorgang nun in den Straßengraben und kann in Ruhe keimen. Genauso funktioniert es auch häufig bei solitär stehenden Bäumen auf den die Vögel vorher saßen.

Verbreitung durch den Menschen

Da wäre zuerst die direkte Vermehrung zu erwähnen. Der Giftsumach war in Europa früher eine botanische Besonderheit und galt medizinisch als äußerst interessantes Forschungsobjekt. Trotz des Wissens über die Gefährlichkeit der Pflanze, gab und gibt es Zeitgenossen unter uns, die dieser Rarität eine starke Verbreitung wünschten oder noch wünschen. Oft wurden so Pflanzen an anderen versteckten Stellen bewusst vermehrt und blieben und bleiben lange unentdeckt.

Eine noch völlig unterschätzte Rolle bei der Ausbreitung von Giftsumach spielt der Mensch aber durch sein unabsichtliches Zutun. Es ist auffällig, dass die Pflanze in Europa häufig in Klettergebieten und direkt an viel begangenen Wanderwegen zu finden ist. Hier kann man klar den Menschen als helfendes Transportmedium ausmachen. Es sind die amerikanischen Kletter- und Wandertouristen, welche an Kleidung (Schuhsohlen, Rucksack, Ausrüstung, Hosenkrempe etc.) Samen oder Pflanzenteile mit nach Europa einführen und verbreiten. Der Giftsumach (Giftefeu, Gifteiche) ist in den U.S.A. so stark verbreitet, dass diese Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch ist. Dieser Umstand wird leider noch viel zu stiefmütterlich behandelt und es werden jährlich immer mehr Vorkommen der Pflanze gemeldet.


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